Die Geister, die uns folgen – Buchrezension

Gestern Abend habe ich mal wieder ein wunderbares Buch beendet. Meistens lese ich abends im Bett vor dem Schlafen, das lässt mich dann richtig entspannen und einfach zur Ruhe kommen. Für mich gibt es da kein besseres Mittel, als jeden Abend 5 Minuten die Nase in ein Buch zu stecken und in eine andere Welt zu entfliehen.

Weil mich „Die Geister, die uns folgen“ von Janine DiGiovanni so sehr beeindruckt hat, will ich euch diesen kleinen Buchtipp nicht vorenthalten.
Irgendwie hat es meinen Nerv total getroffen und ich war stellenweise wirklich tief erschüttert und fasziniert zugleich. Eine tolle Mischung, finde ich.

„Die Geister, die uns folgen“ ist ein autobiografischer Roman von Janine Di Giovanni, einer amerikanischen Kriegsberichterstatterin, die in den vergangenen Jahrzehnten in mehreren Kriegsländern unterwegs war. In ihren Buch schreibt sie unter anderem über diese Erlebnisse, aber hauptsächlich über das Leben „danach“. Den Versuch mit ihrem Mann Bruno Girodon, einem Kameramann mit ähnlichen Erfahrungen und ihrem gemeinsamen Sohn Luca ein neues Leben jenseits von Gewalt und Terror zu beginnen. Eine genauere Inhaltsbeschreibung könnt ihr gerne auf der Internetseite des Bloomsbury Verlags nachlesen. Dort ist das Buch übrigens auch erschienen.

Mich hat der Roman nachträglich unglaublich beeindruckt und ich musste erstmal, nachdem ich die letzten Seiten gelesen hatte, tief durchatmen.  Dabei war es nicht die Sprache an sich, sondern viel mehr diese unglaubliche Lebensgeschichte. Während des Lesens bin ich gefühlsmäßig Achterbahn gefahren. Auf der einen Seite war ich schockiert , besonders wenn sie von ihren Erlebnissen in den Krisengebieten schreibt, der Tod, die Verwüstung, der Terror, die vielen misshandelten Kinder, andererseits war ich erstaunt, wie gut sie ihr Leben meistert. Aber vor allem war ich fasziniert. In mir überwog stellenweise die Faszination so sehr, dass ich das Gefühl hatte, ich möchte das auch – als Kriegsberichterstatterin ins Ausland. Vielleicht hat das etwas mit meinem Studium zu tun.
Aber auch die Zeit die Janine in Paris erlebt und schildert fand ich, gerade als Frau unglaublich nachvollziehbar. So beschreibt sie mit einer absoluten Ehrlichkeit die Ängste nach der Geburt ihres Sohnes Lucas, oder die schwere Zeit mit ihrem Mann der an PTBS (Post-Traumatische-Belastungsstörung) erkrankte und die Erkenntnis, dass man manchmal trotz tiefer Zuneigung zueinander nicht zusammen leben kann. In Janine Di Giovannis Roman steckt soviel geballte Realität, Ehrlichkeit und Lebensweisheit, dass ich mir tatsächlich einige schöne Stellen markiert habe, die sich wunderbar, als Zitate für schwere Stunden eignen.

In der Tat ist der Roman keine leichte Kost, hier werden schwere Themen behandelt, aber das auf eine schöne ehrliche Art und Weise, sodass man sich vorkommt, als würde man mit Janine an einem Tisch sitzen, bei einem Glas Wein und ihr selbst lauschen.
Eben das, kann aber beim Lesen auch etwas schwierig werden. Was mir leider aufgefallen ist, dass sie sehr viele Lebenssprünge macht denen man erst nach und nach folgen kann. Aber genau so ist das Leben an sich. Sprunghaft. Deswegen finde ich das absolut in Ordnung. Einzig das Ende hat mich etwas gestört. Da kam es mir leider so vor, als ob ein Teil fehlen würde. Etwas was zum Verständnis beitragen würde. Das Ende wirkt leider etwas abgehackt, fast so als ob Janine nun an die vorgegebene Seitenzahlbegrenzung gestoßen wäre, obwohl sie noch soviel mehr zu erzählen hätte.

Aber am besten ihr bildet euch da selbst eine Meinung. Gerade was das Ende betrifft.
Ich kann euch dieses Buch wirklich nur wärmstens empfehlen. Gerade für alle die ein Faible für Biographien haben (wie ich) und gerne lesen.

Jetzt freue ich mich aber total auf den neuen Roman von Carlos Ruíz Záfon. Auf den habe ich schon so lange gewartet. Endlich wieder mystisches Barcelona.

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    3 KOMMENTARE

  • Behyflora

    Mari, ja, das ist mein Bett 😉 Mme Boileve habe ich selber gemacht und seither schleicht sie sich auf alle meine Bilder. Ich glaube sie hat das Gefühl zu wenig beachtet zu werden 🙂 Vielleicht sieht es wegen ihr auch so gemütlich aus.

    Viel liebe Grüße und danke für all eure lieben Kommentare,

    Behyflora

  • Selina Papillonfully

    das 1. Foto ist voll schön 🙂
    Im Moment läuft bei mir eine Blogvorstellung, schau doch mal vorbei :*
    http://papillonfully.blogspot.de/

  • Mari

    Die Bilder sind super schön geworden 🙂 Und dein Bett sieht einfach super gemütlich aus 🙂 Ist doch dein Bett oder??
    Alles Liebe, Mari ♥

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