Gemüsebrühe-Paste selber machen
In letzter Zeit mache ich mir wieder mal mehr Gedanken darüber was wir essen. Nicht, dass ich das nicht immer schon irgendwie machen würde. Manchmal mehr, manchmal weniger. Seit ich 13 bin ernähre ich mich vegetarisch und lebe damit wirklich gut und zufrieden. Mangelerscheinungen hatte ich nie. Genauso wenig wie ständige Vegetarier-Diskussionen oder gar Witze. Allerdings bin ich auch nicht der Typ, der andere bekehren will. Wie man leben will muss jeder für sich selbst entscheiden.
Sich über das Gedanken zu machen, was wir tagtäglich essen ist alle mal sinnvoll und gesund. Egal ob man nun Vegetarier, Veganer oder Fleischesser ist.
Letzte Woche habe ich sogar mal einige Tage vegan gelebt. Fazit: Das geht! Einzig für den Kaffee am Morgen müsste noch eine ordentliche Alternative für Milch her (und ja, Sojamilch, Hafermilch, Kokosmilch und Mandelmilch habe ich schon probiert – Eure Vorschläge?) und auswärts Essen gestaltet sich als eher schwierig. Für jemanden der allerdings gerne kocht, Neues ausprobiert und oft zuhause isst, ist vegane Ernährung sicher gar kein Problem.
Dass ich gerne Filme schaue in denen es ums Essen geht, ist mittlerweile allen meinen Freunden klar und oft genug ernte ich dafür klassisches Augenrollen. Aber, dass ich auch gerne Dokumentationen schaue und mich informiere wie Lebensmittel produziert werden ist nur dem engeren Kreis bekannt. Vor kurzem habe ich zum Beispiel Food Inc. gesehen und war wieder einmal schockiert und entsetzt, was alles in unsere Lebensmittel gemischt wird. Ein besonderer Dorn im Auge sind mir dabei fertige Lebensmittel. Meistens sind die nämlich alles andere als gesund und schaffen durch den unnötig beigesetzten Zucker auch ordentlich Hüftspeck.
Deswegen gibt es Fertiggerichte bei uns schon seit Langem nicht mehr. Dachte ich.
Aber für jede Soße, jeden Auflauf, jedes Risotto und für soviel mehr benutzen wir Brühpulver. Meistens ist dort soviel Undefinierbares drin, dass man bei genauerem Nachdenken einfach kein gutes Gefühl mehr hat. Und warum nicht das Brühpulver selber machen? Besonders, wenn es so einfach geht!
Deswegen habe ich euch heute ein tolles Rezept für eure eigene Gemüsebrühe-Paste als Suppengrundstock mitgebracht. Es ist zwar kein Pulver im klassischen Sinne, sondern eher Gemüsebrühe-Paste, aber der Geschmack und die Verwendungsweise bleibt die Gleiche. Dazu kommt ein besseres Gewissen, weil man einfach weiß, was drin steckt!
Was ihr leider wirklich unbedingt zur Herstellung braucht ist eine gute Küchenmaschine oder ein Multizerkleinerer. So klein geschnipselt, dass das Gemüse der Gemüsebrühe-Paste in jeder Soße von alleine durchgart bekommt man es einfach nicht per Hand.
Aber ansonsten sind die Zutaten denkbar einfach
Man nehme
100g Salz und 700g Suppengemüse – das gibt es meistens schon fertig zusammen gepackt. Da sind dann ein Stück Sellerie, einige Karotten, Petersilie oder Petersilienwurzel und Lauch drin. Das kann man aber auch selber zusammenstellen. Ich habe beispielsweise noch eine Paprika und einige Kräuter aus unserem Garten dazugegeben.
Das Gemüse wird geputzt und im Multizerkleinerer oder der Küchenmaschine zerkleinert. Sodass eine schöne Gemüsebrühe-Paste entsteht, aber noch feine Schnipsel zu erkennen sind. Dann gebt ihr zur Masse 100g Salz dazu und lasst alles nochmal ordentlich durchmixen. Und schon ist euer Suppengrundstock fertig. Selbstgemacht und mit gutem Gewissen.
In sterile Schraub- oder Weckgläser abgefüllt und im Kühlschrank gelagert soll sich eure Gemüsebrühe-Paste sogar bis zu einem Jahr halten. Wichtig dabei ist, immer einen frischen, sauberen Löffel zum Entnehmen zu verwenden.
Aber vermutlich habt ihr sie schon bereits vor Ablauf eines Jahres aufgegessen. Die Masse reicht übrigens für zwei Weckgläser mit ca. 300ml Fassungsvolumen.
Bei mir kommt meine selbstgemachte Gemüsebrühe-Paste übrigens fast überall zum Einsatz. Sei es in der Gemüsepfanne zu Reis, der Tomatensoße für Nudeln, zum Würzen des Gratins und sogar als einfache Trinkbrühe. Dementsprechend ist ein Glas sogar schon leer.
Aber das macht gar nichts. Neue Gemüsebrühe-Paste ist schnell gemacht. Da freue ich mich lieber über das Gefühl des „Wissen-was-Drin-Steckt“
Ich hoffe ihr findet das Rezept nützlich. Gesund ist es alle mal!
Wie würzt ihr eure Soßen und Eintöpfe? Was sind eure Geheimrezepte? Ich bin neugierig…
6 KOMMENTARE
Liebe Mia,
ich find das spitze, dass ich nicht alleine bin mit meinem Doku und Essensfilm-Spleen 😉
Fühle mich gar nicht mehr so allein und beim nächsten Augenroller kann ich sagen:… ABER.. es gibt noch andere Menschen die das genauso mögen wie ich!
Dein Rezept würde mich natürlich auch sehr interessieren, vielleicht magst du es hier unter die Kommentare schreiben? Dann haben die anderen auch was davon?
Viele Grüße,
Behyflora
Liebe Claudia, das tönt super! In letzter Zeit machen wir nämlich öfters Gemüsesuppe (eben mit diesen Zutaten), aber ich würze eben doch noch mit Bouillon. Diese Paste wäre also perfekt, auch weil man ganz nach dem eigenen Geschmack anpassen kann… Nun muss ich nur noch schauen, ob ich dafür meinen Stabmixer oder den Saftmixer missbrauchen kann, oder ob ich mir irgendwann doch noch ein "gröberes Maschinchen" zutun muss 😉 Liebe Grüsse und merci, Miuh
Hallo flora,
Ein sehr hilfreicher post von dir. Ich habe mich vor einer weile auch mal nach alternativen zu Instandbrühe umgesehen. Habe dann aber nur Rezepte für den Thermomix gefunden. Und das Geld gebe ich nicht aus um mir so ein Gerät nur für Brühpaste anzuschaffen. Also habe ich es im Topf versucht und stundenlang eingekocht. Ergebnis wsr so lala ich denke ich bersuche es mal mit deiner Methode. DANKE fürs teilen.
Lg von Sissi
Ein sehr schöner Post! … Mir geht es fast genauso. Seitdem ich denken kann, bin ich "eher auf der vegetarischen Seite" von manchen bösen Zungen auch einfach nur "extrem Horkelig" genannt, und seit ich selbst Koche sind mir Lebensmittel, dessen Inhaltsstoffe und das Selbermachen ganz wichtig geworden.
Ich mache wie du seit ca. 2 Jahren meinen Suppengrundstock selbst, und es käme mir nie eine Fertigmischung, Dosenfutter oder anderes "unechtes" Zeug ins Haus. 🙂
Wenn du möchtest, schreib ich dir mal die Zutaten meines Grunstocks 😀
Und die Sachen, die man schwer selbstmachen kann kaufe ich Bio (Ketchup, Senf, Joghurt…)
Außerdem nerv ich mein Umfeld auch immer mit Essensdokumentationen, Kochsendungen oder Artikeln aus Zeitschriften. (nicht weil ich wen umkonvertieren will, ich finde es nur – wie du – seeeeeehhhhrrr interessant :))
LG
Mia
ohh das ist eine tolle idee, sowas in der art habe ich tatsächlich noch nie gesehen! ich werd das demnächst mal ausprobieren, bin gespannt ob das funktioniert!
ziemlich gute idee! danke!