Herbstliches Rotweinrisotto

Schwarzes Rotweinrisotto und Maroni Mille Feuille

Herbst und Winter sind nicht nur die zwei „Kalte-Füsse“-Jahreszeiten, sondern für mich auch die Monate im Jahr in denen man es sich zuhause mit seiner Familie gemütlich macht. Familie bedeutet für mich, aber nicht nur meine engen Verwandten. Meine Freunde zählen hier genauso mit dazu. Und nicht zuletzt, weil ich ein Winterkind bin und sehr nah an Weihnachten Geburtstag habe ist es für mich auch die Jahreszeit, mit den meisten gemütlichen Festessen.
Wenn wir aufzählen würden, was hier alles so ansteht…

Da hätten wir als erstes Halloween. Ein schönes Datum, um zu vergnüglichen Gruselpartys etwas besser und ausgiebiger zu Essen. Ausgefallen darf es dann aber schon sein und am Besten auch düster. Als nächstes Allerheiligen, was bei uns leider nicht so sehr im Vordergrund steht. Und dann fängt auch bald wieder die Adventszeit an, in der es in vielen Familien Tradition ist die Adventssonntage gemeinsam bei Kaffee und Plätzchen zu verbringen. Vorher wird in den USA noch ausgiebig Thanksgiving mit festlichem Menü gefeiert. Bei uns kommt Weihnachten, wo normalerweise sehr gut aufgetischt wird. Dicht gefolgt von Silvester. Und in meinem speziellen Fall steht das Wochenende danach immer ein Geburtstagsmenü auf dem Tisch.
Ihr merkt also: Alle größeren Feste haben immer irgendwie mit besonderer Tischkultur zutun. Mit besonderen traditionellen Köstlichkeiten.

Dieses Jahr möchte ich zwei besondere Rezepte für die gemütliche Familienzeit und das gemeinsame Festessen dazusteuern. Zwei Rezepte die perfekt in die kalten Jahreszeiten passen, auch wenn die Inspiration für das schwarze Rotweinrisotto von einem Familienessen im Sommer in Dresdens stammt. Etwas umgewandelt, damit auch die saisonalen Gemüsesorten wie Kürbis und Blattspinat unter kommen passt es perfekt für die nächste Zeit.
Das Schöne ist, es ist ein außergewöhnliches Gericht, dass durchweg allein als vegetarische Hauptspeise im Herbst und Winter stehen kann. Aber auch als Beilage funktioniert und trotzdem etwas Festliches ausstrahlt. Etwas, was man so im Alltag eher nicht kochen oder würde. Ach was hat man da als Blogger für ein Glück, dass man hier öfter in den Genuss kommt.

Rotweinrisotto mit Kürbis und Spinat

Schwarzes Rotweinrisotto mit Kürbis

Hier also mein Rezeptvorschlag für 4 als Hauptspeise:

Würfelt eine kleine Zwiebel und eine Knoblauchzehe und dünstet sie in heißem Olivenöl in einer tiefen Pfanne an. Gebt 2-3 Lorbeerblätter dazu und röstet es etwas mit. Fügt nun in etwa 3 Esslöffel Tomatenmark zu den Gewürzen dazu und lasst es etwas mitbraten. Löscht alles mit etwa 100ml Rotwein ab. Ich habe einen Spätburgunder, also eine lieblichere Sorte gewählt. Fügt nun in etwa 2 große Tassen schwarzen Reis hinzu. Den kriegt ihr übrigens auch außerhalb des Internets in Asia-Märkten. Und gießt nochmal etwa 150ml Rotwein auf, sodass der Reis erstmal etwas im Rotwein köcheln kann. Jetzt gebt ihr immer mal wieder, je nachdem wie schnell der Reis die Flüssigkeit aufsaugt vorbereitete heiße Gemüsebrühe dazu. Ich habe etwa 800ml gebraucht bis der Reis gar war und eine schöne Konsistenz hatte. Das dauert schon so etwa 40-45 Minuten. Immer mal wieder probieren.
Wer mag kann klein gewürfelte Kürbisstücke mitgaren, die nehmen dann aber eine rote Farbe an. Ich habe ihn fürs Foto extra in Salzwasser gekocht, damit man die Farbe gut erkennen kann. Wenn das Risotto fertig ist gehts ans würzen. Schmeckt alles noch mit Pfeffer und evtl. Salz ab. Eine kleine Prise Zucker rundet das Ganze ab. Viel Gewürz werdet ihr nicht mehr brauchen, da die Gemüsebrühe schon würzt. Gebt ganz am Schluss gewaschenen und gerupften Blattspinat in einer Menge eurer Wahl hinzu und lasst ihn mitgaren. Serviert mit geriebenem Parmesan ist das ein wirklich leckeres Essen.
Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen gehackte Mandeln mit unter das Rotweinrisotto unterzuheben, um dem Ganzen einen schönen Kniff zu verleihen. Die hatte ich leider nur nicht im Haus.

Als Dessert serviere ich, als kleiner Maroni-Creme Fan eine herbstliche Mille Feuille mit Apfelpüree und sahniger Maroni-Creme.
Eine bitte was…?! Mille Feuille. Ein französisches Blätterteig Schichtdesssert das, in meiner Form, perfekt die süßen-cremigen Aromen mit Säuerlich-Fruchtigen verbindet.
Getrost nach Nigel Slater: Was zur selben Zeit reif wird passt auch gut zusammen. So auch Äpfel und Maroni, die sich tatsächlich super ergänzen. Die Maroni Creme ist schon seit Jahren mein absoluter Favorit, da sie eine schöne sahnige Note hat, die mich in der Kombination mit den Maroni fast ein wenig an guten Nougat erinnert. Ein geschmackliches Gedicht, das wirklich leicht herzustellen ist und einfach so auch mal auf den Wochenend-Kaffetisch passt.
Die Maroni Creme alleine kann übrigens auch super als Füllung für Crêpes verwendet werden. Das habe ich vor einigen Jahren schon mal hier gebloggt. *klick*

Mille Feuille mit Maroni und Apfel

Mille Feuille mit Maronicreme

Jetzt aber zum Rezept:

Für die Creme kocht ihr etwa 200g geschälte und vorgegarte Maroni zusammen mit 200ml Sahne und einem Päckchen Vanillezucker oder dem Mark einer Vanilleschote, 20-30g Zucker, einer Prise Salz und einemVanille Extrakt auf und lasst das ganze 10 Minuten sanft köcheln. Wenn die Maronis weich sind püriert ihr die Masse und füllt sie in Gläser ab. Jetzt nur noch etwas auskühlen lassen, am besten über Nacht und am nächsten Tag weitermachen mit dem Mille Feuille.

Dazu noch rechtzeitig das Apfelpüree vorbereiten. 4 große süße Äpfel schälen und entkernen und klein geschnitten in einen Top geben. Etwas Zitronensaft dazu, etwas Wasser damit sie nicht anhängen und verbrennen. Dann solange dünsten bis sie weich sind. Jetzt fein pürieren und für die Stabilität 1- 1 1/2 TL Agar Agar dazugeben und nochmal sanft aufkochen lassen. Dann auskühlen lassen. Auf Zucker verzichte ich hier ganz. Die Äpfel haben normalerweise eine ganz eigene süße und in der Kombination mit der süßen Maroni Creme gibt es einen schönen Kontrast, der im Mund einfach gut funktioniert und nicht überladen wirkt.

Für den knusprigen Teil verwende ich fertigen frischen Blätterteig. Den rolle ich auf bepinsle ihn mit etwas Wasser und streue eine dünne Schicht Zucker darüber. Dann decke ich ihn mit einer zweiten Schicht Backpapier ab und beschwere das Blech mit einem zweiten Backblech bevor er für 10 Minuten in den Ofen wandert. Schneidet ihn vielleicht vorher schon in kuchengroße Stückchen, dann tut ihr euch leichter.  Nach 10 Minuten nehme ich ihn raus und wende ihn einmal und bestreue die andere Seite auch mit etwas Zucker bevor er für weitere 10 Minuten weiterbacken darf.

So verfahre ich mit zwei Packungen Blätterteig, die ich später zusammen mit dem Püree und der Maronicreme zu einem fertigen Kuchen schichte.
Dazu lege ich die geschnittenen Blätterteigstückchen auf einer Platte aus und bestreiche sie mit einer Schicht Apfelpüree, lege die zweite Schicht Blätterteig auf und verteile die Maronicreme darauf. Zur Deko gebe ich noch grob gehackte Maroni und etwas Puderzucker darauf. Und schon ist mein außergewöhnliches Dessert fertig.

Mille Feuille mit Maroni-Creme

Heute leider etwas text- und weniger bildlastig, aber dafür mit zwei wundervollen Rezepten. In der dunklen Jahreszeit muss ich mir erst wieder neue Strategien für meine Bilder erarbeiten, um genügend Licht in die Fotos zu bringen.

Mit dem Beitrag nehme ich übrigens auch an der Blogparade zum Thema „Festliche Menüs“ teil und freue mich riesig, dass ich dazu eingeladen wurde. Danke auch an Villeroy & Boch für das wundervolle Geschirr.

Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen, viel Spaß beim Nachkochen, Schlemmen und in der gemütlichen Zeit des Jahres. Lasst es euch gut gehen und verratet mir doch mal was bei euch zu festlichen Abenden aufgetischt wird. Ich bin neugierig…

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