Einfach! Sommersalat mit Bulgur und Minze
Wenn es ums Kochen geht, dann habe ich einige Vorbilder. Ganz hoch im Kurs steht Nigel Slater. Immer und immer wieder faszinieren mich seine einfachen und leckeren Rezepte. Noch mehr fasziniert mich, wie er über Essen und Lebensmittel schreibt. Wie detailliert er die Konsistenz von Obst und Gemüse beschreibt und wie schmackhaft seine Gerichte alleine schon beim Lesen erscheinen. Ich gestehe also feierlich: Ich bin ein riesiger Nigel Slater Fan.
Mittlerweile besitze ich auch das ein oder andere Kochbuch von ihm und ich weiß genau: Dieser Mann enttäuscht mich mit keinem seiner Bücher. Und das, obwohl er Kochbücher schreibt, die so ganz und gar nicht in mein Beuteschema fallen. Denn die meisten seiner Bücher enthalten mehr Text als Bild. Man kann sie stellenweise sogar lesen wie einen Roman. So wie zum Beispiel seine Küchentagebücher.
Normalerweise ist es bei Kochbüchern umgekehrt: Mehr Bild als Text. Und ich gebe wirklich zu, ich lege sehr hohen Wert auf richtig ansprechende Fotos. Fotos, die mich faszinieren und in die Welt des Gerichtes eintauchen lassen. Nigel ist die einzige Ausnahme. Denn er ist der Einzige, der mit wenig Fotos auskommt und sich sofort in mein Auge schreibt. Ich würde nicht behaupten, dass die Bilder in den Kochbüchern nicht ansprechend wären, aber die Menge ist es, die mich immer und immer wieder irritiert. Meist sind es sehr wenige Bilder in seinen Büchern. Doch jedes einzelne davon hat seinen ganz eigenen Charme. Sein Garten und die frischen Gemüsesorten stehen darauf oft im Vordergrund und man spürt schnell, wie sehr er mit der Natur und der Einfachheit der Dinge verbunden ist.
Vermutlich ist es auch genau das, was mich an ihm fasziniert. Einfache Fotografien, einfache Rezepte, einfach Natur. Ohne viel Schnick-Schnack. Ganz leise. Ganz ruhig. Ganz Nigel Slater und unglaublich entspannend.
Hin und wieder nehme ich also eines der Kochbücher von Nigel Slater in die Hand. Blättere durch die Seiten und lese mich hier und da fest.
Vor kurzem hatte ich das kleine Büchlein „eat – Das kleine Buch der Fast-Food-Küche“ in der Hand. Ein Büchlein, mit dem mich eine ganz eigene Geschichte verbindet:
eat – Das kleine Buch der Fast-Food-Küche
Vor einiger Zeit musste einer der kleineren Augsburger Buchläden schließen. Ich war betrübt. Denn sehr oft, habe ich dort richtige Buchschätze entdeckt. Die Buchhandlung in der Altstadt hatte eine unglaublich feine Auswahl an Kochbüchern in der Auslage und so habe ich dort oft mehr Bücher mitgenommen als ich eigentlich wollte. Immer mit einem neugierigen und breiten Lachen im Gesicht. Vermutlich haben nicht viele so gedacht wie ich oder sind gar mit einem ebenso breiten Lächeln aus dem Laden gekommen. Der Laden musste also schließen und für einige Zeit gab es einen Ausverkauf. 50% Rabatt auf jedes Buch.
Betrübt und gleichzeitig erfreut habe ich mich durch die Regale geschlängelt und dabei das kleine Büchlein „eat“ entdeckt, das so ganz anders ist als alle anderen Kochbücher, die ich habe. Es enthält Vorschläge, wie die darin enthaltenen Rezepte immer wieder neu variiert werden können. Eigentlich richtig toll. Ich nahm es also mit. Doch Zuhause dann die Enttäuschung. Ich wurde mit diesem Buch nicht warm. So landete es unbeachtet im Schrank.
Mittlerweile hat der Buchladen fast ein Jahr geschlossen und plötzlich überkommt mich die Lust doch einmal durch Nigel Slaters „eat“ durchzublättern. Dem Buch einfach eine Chance zu geben. – Und es macht Klick.
Fasziniert stelle ich fest: jedes zweite Rezept würde mir schmecken. Und jedes dieser Rezepte ist so einfach, so gut geeignet für eine schnelle Feierabendküche. Unweigerlich muss ich an den Film Julie und Julia denken und sehe mich schon Nigels Buch durchkochen. Keine schlechte Idee, denke ich mir und fasse den stillen Entschluss: Das probierst du!
Eine Idee: Sommersalat
Ich nehme mir also vor, den Blog ab sofort mit lauter interessanten Rezepten von Nigel zu überfluten. Sehe mich gedanklich schon mit ihm zu Mittag essen – natürlich in seinem wundervollen Garten.
Motiviert will ich ans Werk gehen:
Heute war es heiß, es muss also ein erfrischender Sommersalat sein, denke ich mir. Am besten einer mit unseren frischen Gartengurken. Da muss doch etwas im Büchlein stehen. Ich suche und suche… und finde zig Salat-Rezepte, aber für alle müsste ich nochmal einkaufen gehen. – Ich will nicht einkaufen gehen und beginne fast schon zu schmollen, als ich mir denke: „Stopp! Warum ans Rezept halten?“
Nigel Slater schlägt selbst Rezept-Variationen vor. Warum also nicht seine Ideen weiterentwickeln und selbst wieder kreativ werden? Und deswegen bekommst du jetzt von mir eine Idee für deinen eigenen Sommersalat mit Bulgur, Minze, Gurke und Radieschen. Er ist sehr erfrischend und kommt locker an die Einfachheit von Nigels Rezepten ran. Ich hoffe er wäre stolz auf mich.
Sommersalat mit Bulgur, Minze und Gurke
Für 4 Portionen
- 250g Bulgur
- 500ml heißes Wasser
- 3 TL Gemüsebrühpulver
- 1 TL Kokosöl
- 2 kleine Salatgurken aus dem Gewächshaus, in Würfel geschnitten
- einige Kirschtomaten, geviertelt
- 7-10 Radieschen in Scheiben geschnitten
- ein paar getrocknete Aprikosen, klein gehackt
- 1 Handvoll getrocknete Tomaten, in Streifen geschnitten
- 1 Handvoll geröstete Kürbiskerne
- 1/4 Gläschen Pesto rosso
- 1/4 Tube Tomatenmark
- 1 Handvoll Minze, fein geschnitten
- Saft einer 1/2 Zitrone
Bringe das Wasser zum Kochen. Gib den Bulgur in eine große Schüssel und füge Gemüsebrühpulver und Kokosöl dazu. Gieß das kochende Wasser auf und lass den Bulgur mindestens eine halbe Stunde quellen und auskühlen. Füge nun die restlichen Zutaten hinzu und mische alles gut durch. Schon ist dein frischer Sommersalat fertig.
Ich bin begeistert wie gut mein Salat schmeckt – Sorry Nigel, morgen probieren wir es nochmal, solange schmökere ich noch ein bisschen in deinen Wortwelten.
PS: Knusprig & Fein wird selbstverständlich nicht mit Rezepten von Nigel Slater überflutet, keine Sorge. Nigel kann ich dir dennoch wärmstens empfehlen.
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