Low Carb Kokos-Dessert oder „Fails in der Küche”
Verehrter Leser, verehrte Leserin, heute räume ich auf. Ich rücke mit der kompletten Wahrheit raus. Vielmehr erzähle ich die nackte und blanke Wahrheit über Foodblogger und ihre Rezepte.
Der Grund? Ich bin verärgert. Denn was du hier auf den Fotos in diesem Beitrag siehst, ist zwar wunderschön dekoriert und gut in Szene gesetzt, aber bitte tu mir einen Gefallen, mach das Originalrezept niemals nach. Es schmeckt nicht.
Wenn du mich jetzt sehen könntest, würdest du mitbekommen, dass ich gerade provokativ mit den Augen rolle. Vielleicht schnaube ich auch etwas vor mich hin. Ich denke, du verstehst worauf ich hinaus will?
Zurück zum low carb Kokos-Dessert, damit bin ich anderen „Foodbloggern” gehörig auf den Leim gegangen. Als ich vor einigen Wochen das Rezept entdeckte, war ich begeistert. Wow, klang das interessant und echt verdammt leicht! Neugierig wie ich bin, griff ich kurzer Hand zum Kochlöffel. Eine Sache, die ich besser hätte bleiben lassen.
Vermutlich wäre es klüger gewesen auf meinen Instinkt zu hören, denn schon beim Lesen meinte eine kleine Stimme in mir: „Das sind aber komische Zutaten, das kann doch gar nicht richtig schmecken.”
Noch viel schlimmer ist, dass ich auf die Idee gekommen bin, dir dieses Rezept überhaupt zu präsentieren. Während das Dessert auf der heißen Herdplatte stand, baute ich fix ein Fotoset auf. Ich arrangierte die Gläser im Licht und knipste fröhlich einige Bilder – ohne auf die Idee zu kommen, vorher einen Löffel zu probieren.
Ein großer Fehler! Denn das „super mega dolle“ low carb Kokos-Dessert, das mir als das Highlight in der Low Carb Küche angepriesen wurde, ist nichts weiter als Murks. Es schmeckt fad, langweilig und ist alles andere als eine kulinarische Erleuchtung. Welch’ Ernüchterung!
Der Vollständigkeit halber tippe ich dir das Rezept ab. Allerdings mit einer ausgesprochenen Warnung. Bitte koch es nicht nach!
Low Carb Kokos-Desser aka Low Carb Milchreis
Für die Kokosschicht
300 ml Kondensmilch 7,5% Fett
100 g Kokosraspeln
3 Esslöffel cremige Kokosmilch
2 Esslöffel ButterFür die Schokoschicht
70 g Xucker Schokolade
3 bis 5 Esslöffel KondensmilchErhitze die Kondensmilch und füge die Kokosraspeln hinzu. Lass alles etwas quellen bevor du Butter dazu gibst und die Masse ordentlich einkochen lässt. Damit das Dessert cremiger wird kommt nun ein Schuss Kokosmilch in den Topf.
Fülle alles in Gläser und lase den low carb Milchreis abkühlen. Währenddessen kannst du die Schokolade zusammen mit der Kondensmilch schmelzen lassen. Die kommt nun als Topping auf das Dessert. Und nun ab damit in den Kühlschrank. Nach etwa vier Stunden Kühlzeit kannst du dein Desser „genießen.”
Ich empfehle dir, diese Variante nicht auszuprobieren. Lies einfach etwas weiter, wenn du ein tolles Kokos-Dessert essen möchtest.
Doch wie könnte ich dich jetzt, mit diesen Bildern und dem Appetit auf ein echt gutes Kokos-Dessert hängen lassen? Es reicht, dass ich frustriert bin.
Ich habe mir also überlegt, wie ich dieses Rezept noch retten kann und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
Ein echt gutes und einfaches Kokos-Dessert
Für die Kokosschicht
100g Kokosraspeln
4 Schokoküsse
250g Quark
Zitronensaft
2-3 EL KokosmusFür die Schokoschicht
Kokosöl
„Echte” SchokoladeLass die Kokosraspeln einige Stunden in Wasser einweichen. Trenne die Schokoküsse von ihrem Boden und vermenge Sie zusammen mit Zitronensaft mit 250g Quark, sodass eine cremige Masse entsteht, die an
Stracciatella-Eis erinnert. Gieß nun die eingeweichten Kokosraspeln ab und füge sie zusammen mit dem Kokosmus hinzu. Hebe alles vorsichtig unter. Fülle dein Kokos-Dessert in kleine Gläser und lass die Schokolade mit etwas Kokosöl schmelzen. Bevor du nun das Topping auf die Creme gibst, lass sie etwas auskühlen.
Et voilà! So geht ein einfaches und vor allem leckeres Kokos-Dessert!
Und glaub mir, dieses Rezept schmeckt!
Falls du Lust hast es auszuprobieren, sei so lieb und lass mich von deinem Erfolg wissen, denn erprobt habe ich es ausnahmsweise nicht. Ich war viel zu beschäftigt, das Original low carb Kokos-Dessert verschwinden zu lassen. Doch keine Sorge, allein die Zutaten überzeugen mich hier mehr.
In diesem Sinne…
Bitte liebe Foodblogger, steht dazu, wenn ein Rezept ein Griff ins Klo war.
Herzlichen Dank, ihr erspart uns allen eine Enttäuschung.
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