Rahmschwammerl mit Breznknödel
Wenn man in Bayern wohnt und dazu auch noch so nah an München hört man um diese Jahreszeit öfter mal die Frage: „Na, bist du auch schon auf der Wiesn gewesen oder gehst du noch?“ Die Möglichkeit, dass man dort gar nicht hingehen möchte ist beim Großteil der Fragesteller gar nicht nachvollziehbar. Ich für meinen Teil, schaffe es aber auch dieses Jahr wieder erfolgreich mich zu drücken und die Wiesn lieber zu mir zu holen! Natürlich ohne die Menschenmassen, lange Wartezeiten an Bierzelten und so allerhand Negativem mehr, das man gerne auf Münchens Festwiese erlebt.
Dieses Jahr hat das sogar mit der Unterstützung von Christina von Dekoelement nochmal richtig Flair bekommen. Und das Schönste, ich kann dich einfach mal mitnehmen zu einem kleinen Ausflug auf meine persönliche Wiesn. Ganz ohne pöbelnde Oktoberfestgäste, anschließenden Magenverstimmungen wegen schlecht gespülten Bierkrügen – true story! – und definitiv besserem Essen und hübscherer Tischdeko. Achja, einen Tisch müsstest du normalerweise auch bei mir im Garten reservieren. Aber keine Sorge, deinen Namen habe ich schon ganz oben auf der VIP Liste notiert.
Also sage ich: Herzlich Willkommen und „O’zapft is!“
Als heutiges Menü habe ich für dich eine zünftige Brotzeit vorbereitet, die dich zusammen mit einem leckerem „Moaß“ Festbier, wie der Bayer sagen würde, auf einer wunderbar dekorierten Bierzeltgarnitur erwartet. Übrigens stammt die Deko heute ausschließlich von Christina, mit der ich meine persönliche Wiesn dieses Jahr bei schönem Wetter bereits Ende August im Garten gefeiert habe. Wir waren einfach so voller Vorfreude, das eine Wartezeit bis Oktober für uns nicht mehr in Frage kam. Genaugenommen haben wir also nicht Oktoberfest, sondern Augustfest gefeiert. Wenn du also ein ebenso ungeduldiger Mensch bist, wie ich, dann feiere doch auch früher, oder später, oder wann immer du magst. Denn das geht mit den Rezepten, die ich dir natürlich nicht vorenthalten möchte auch ganz einfach.
Als Vorspeise gibt es bei mir klassischen Obatzda. Um den zu essen brauche ich normalerweise nicht mal Oktoberfest, denn der schmeckt immer.
Der Obatzda nach diesem Rezept gehört schon seit Jahren zu unseren Familien-Lieblingsrezepten. Er ist einfach, geht schnell und ist tausendmal leckerer als abgepackter aus dem Supermarkt. Damit konnte ich dieses Jahr sogar Mister M. überzeugen, der normalerweise an Obadtzder naserümpfend vorbeigeht. Übrigens war dieser Obatzda auch einer meiner ersten Rezepte von 2012. Da habe ich für dich selbstgemachte Brezen gebacken und Obatzda gereicht. Schau mal hier, dann siehst du gleich mal wie meine Fotos vor einigen Jahren aussahen.
Geheimrezept für richtig guten Obatzda:
2 Camenberts in Stückchen geschnitten
75g Schmand oder Saure Sahne
2 El weiche Butter
alles mit den Knethaken des Rührgeräts ordentlich kneten. Danach mit Frühlingszwiebeln, Schnittlauch, Paprikapulver, Salz und Pfeffer abschmecken und gut durchziehen lassen.
Du siehst das geht wirklich sehr leicht, macht aber ordentlich Eindruck.
Perfekt dazu sind natürlich Brezen oder ein richtig kräftiges dunkles Brot. Selbstverständlich darf auch der obligatorische Radi dazu nicht fehlen. Also frischer Rettich. Der ist besonders gut mit frischem Schnittlauch aus dem Garten und Salz. Ich habe ihn hier mit einem Gemüsespaghettischneider in lange feine Streifen geschnitten. Das sieht einfach super aus, findest du nicht?
Damit ist eine richtig schöne zünftige Brotzeit hergerichtet.
Aber was tun, wenn du wie ich deine Gäste auch noch mit einer warmen bayerischen Köstlichkeit verwöhnen willst?
Nichts leichter als das. Dann tischst du einfach gut bayerische Oktoberfest Breznknödel mit Rahmschwammerl auf. Vegetarisch, lecker und deftig. Drei Begriffe, die für mich bei keinem vegetarischen Essen und schon gar nicht bei einem bayerischen Oktoberfestmenü fehlen dürfen.
Glücklicherweise funktioniert dieses Gericht sehr einfach. Du siehst hier übrigens meine allerersten selbstgemachten Breznknödel und ich gebe zu: Ich war etwas aufgeregt vor der Premiere. Hatte mir schon gedanklich einen Breznknödelmatsch auf dem Teller und enttäuschte Gäste vorgestellt, weil ich mir doch sehr unsicher war, ob die Masse wirklich zusammen halten würde. Zum Glück lief alles wie am Schnürchen und meine Sorgen waren mal wieder unbegründet.
Breznknödel mit Rahmschwammerl
für die Breznknödel250 g altbackene Laugen-Brezeln oder anderes Laugengebäck2 Ei250-300 ml MilchMuskat1 Bund glatte Petersilie1 kleine Zwiebel1 EL ButterSalzPfefferfür die Rahm-Champignons750 g Champignons1 Zwiebel200 ml süße Sahne4 EL Rapsöl50 ml trockener Weißwein100 g Créme fraîche2 Rosmarinzweige2 Oreganozweige1 ThymianzweigSalzPfefferPrise ZuckerSchneide die Zwiebel in kleine Würfel und lasse sie in einer Pfanne mit etwas Butter glasig dünsten. Wasche die Petersilie, schüttle sie gut trocken und hacke sie ganz fein. Gib beides zusammen in eine große Schüssel Jetzt kommen die altbackenen Brezn dazu, die du vorher vom Salz befreit hast und in kleine Stücke geschnitten hast. 1-2cm große Stückchen sind dabei ideal. Dazu kommen nun noch Eier, Milch, Muskatnuss, Salz und Pfeffer bevor die Masse gut durchgerührt erst mal für 30 Minuten im Kühlschrank ausruhen darf.Danach formst du gleichmäßig große Knödel aus der Masse, deponierst sie vor dem Kochen auf einem Backblech und lässt sie nochmal kurz für 10 Minuten im Kühlschrank ruhen bevor sie ins heiße Wasser dürfen.Achte beim Wasser darauf, dass es nicht sprudelnd kocht, sondern eher siedet. Dann halten die Knödel besser. Gib die Knödel am besten mit einem großen Löffel ins heiße Wasserbad, damit sie nicht auseinanderfallen.Gar sind sie wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Dann gibst du ihnen noch etwas Zeit, etwa 3 Minuten, im Wasser und holst sie einzeln vorsichtig raus, lässt sie kurz abtropfen und brätst sie in heißer Butter von allen Seiten gleichmäßig goldbraun an.
Für die Rahmschwammerl putzt du nun die Champignons und schneidest sie in Viertel. Kleinere kannst du auch nur halbieren.(Du kannst auch für deine Deko einige Pilze in Scheiben schneiden und in einer Pfanne goldbraun anbraten.) Anschließend scheidest du die Zwiebel in mittelgroße Würfel wäschst die Kräuter und lässt sie gut trocknen. Währenddessen kannst du breits das Öl in einer großen Pfanne erhitzen und erst die Pilze mit den Rosmarinzweigen 6–7 Minuten kräftig anbraten bis sie leicht bräunen. Dann nimmst du den Rosmarin heraus und gibst die Zwiebeln dazu. Die dürfen jetzt für2 Minuten mit braten, ehe Thymian– und Oregano fein gehackt mit in die Pfanne wandern. Jetzt die Pilze noch mit Weißwein ablöschen und diesen fast vollständig verkochen lassen. Zusammen mit der Sahne lässt du nun alles kurz aufkochen bevor du die Crème fraîche einrührst. Nun nur noch 5 Minuten auf kleinster Flamme ziehen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Et Voilà…
Nach Speis‘ und Trank gibt es bei mir übrigens statt Kettenkarussel noch eine lustige Spielerunde. Die ist auch viel verträglicher für den vollgestopften Magen. Denn dabei lässt es sich wunderbar den Bauch reiben, die letzten Bierreste austrinken und die letzten wirklich warmen Sonnenstrahlen des Jahres in einer gesellige Runde genießen. Als großer Fan von Gesellschaftsspielen, habe ich da natürlich eine kleine Auswahl. Neben Risiko wird bei uns auch regelmäßig UNO gespielt. Neu in der Runde sind Hanabi und wiederentdeckt aus meiner frühen Jugend Triomino. Ein Dominospiel, das mit Dreiecken funktioniert und bei dem du deine grauen Zellen ordentlich anstrengen musst. Das haben wir übrigens auch an diesem Nachmittag wieder ausgepackt. – Mei schee war’s…!
Jetzt bleibt mir nur nochmal zu sagen: „Danke Christina für den schönen Nachmittag mit dir und dafür, dass du ihn angeleiert hast. Ich hatte wirklich sehr viel Spaß.“
Und natürlich auch danke an die anderen Mädels die mit uns die „Blogger Wiesn Woche 2015“ gestaltet haben. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mal mit Bloggern aus meiner Umgebung etwas auf die Beine zu stellen.
Denn in den vergangenen Tagen konntest du nämlich nicht nur bei Christina die wundervolle bayerische Tischdeko nochmal genauer unter die Lupe nehmen, sondern bei den Basteltanten Jutta und Kathrin, richtig schöne Menükarten und bayerische Gastgeschenke nachbasteln, die sicher auch auf unseren Tisch gepasst hätten und bei Martina von Ninnerl Dirndl- und Schmuckmanufaktur alles über die diesjährigen Must-Have Accessoires zum Münchner Oktoberfest 2015 erfahren. Falls du also jetzt doch noch zur Wiesn willst, bist du bestens vorbereitet. Das bist du übrigens auch, falls du die Wiesn lieber zu dir holst! 😉
Und natürlich möchte ich jetzt auch noch Einiges von dir wissen: Bist du Wiesn-Fan oder Muffel?
In letzter Zeit habe ich in vielen anderen deutschen Städten von Oktoberfestpartys gelesen, wie findest du das? Und zu guter Letzt‘: was hast du schon auf der Wiesn erlebt, was ist deine persönliche Story zum Münchner Oktoberfest?
Danke fürs Lesen, Kommentieren und vielleicht auch Nachkochen?
Übrigens nehme ich mit diesen Rahmschwammerl mit Breznknödel auch an der Pilzparade vom Küchenatlas teil.
2 KOMMENTARE
Liebe Christina,
ach was, da brauchst du doch nicht neidisch sein. Meine Fotos sind nur deswegen so schön geworden, weil deine Deko einfach klasse war.
Danke für den schönen Nachmittag und ich bin mir sicher, da stellen wir bald wieder was auf die Beine.
Viele liebe Grüße,
Claudia
Hallo Claudia,
deine Bilder und dein Beitrag sind richtig toll geworden. Da bin ich fast ein wenig neidisch 😉 Danke für das tolle gemeinsame Blogprojekt. Vielleicht finden wir ja mal wieder Zeit um das zu wiederholen.
Liebe Grüße
Christina