Homemade Ciabatta gelingt super leicht

Ciabatta mit getrockneten Oliven

Es gibt ja Dinge, die sind für uns so selbstverständlich, dass wir gar nicht mehr drüber Nachdenken. Zum Beispiel Brot einkaufen. Oft beim Bäcker, öfter jedoch im Supermarkt. Brot gehört bei uns im Haushalt dazu. Jede Woche eins. Das gibt’s zum Frühstück, als Snack in der Arbeit und als „Brotzeit“ am Abend. Nicht jeden Tag, aber oft.

Und genauso oft, denke ich an Abende als meine Mutter frisch gebackenes Brot vom Einkaufen mitbrachte. Brot, das noch warm vom Ofen war und das so frisch einfach am Besten schmeckt. Kaum fand es den Weg in die Küche, wurde auch schon das Messer gezückt und das „Renftl“, wie wir zu Hause liebevoll den Brotanschnitt nennen, abgeschnitten und brüderlich geteilt. Denn das ist doch das beste Stück vom Brot, oder was meinst du?
Die Kruste schön knusprig und ganz weich die Krume. – So muss es sein.

Der Ciabatta-Teig darf im Körbchen ruhen

Dass Brot kaufen aber leichter ist und schneller geht als Brot selber backen weiß jeder, der sich schon einmal informiert hat wie gutes Brot eigentlich hergestellt wird. Mal abgesehen von Brotbackmischungen und Brotbackautomat. Denn der übernimmt das Ganze in 3 Stunden oder weniger. Aber irgendwie geht mir dabei das Erfolgserlebnis verloren. Die Ungeduld und Neugier ob die wenigen Zutaten die man zusammengerührt hat wirklich ein Brot ergeben.

Also wirklich selbst Hand anlegen. Den Teig ansetzen, stundenlang darauf warten, dass der Vorteig fertig ist und das Mehl sich mit dem Wasser und der Hefe verbunden hat, allein das ist schon entspannte Aufregung.
Ein gutes Brot braucht Zeit. Und wahrscheinlich ist es genau deswegen ein kleines Highlight das „Renftl“ des selbstgebackenen Ciabattas anzuschneiden.

Der Mensch lebt nicht von Brot allein

Wenn dann nach einem langen qualvollem Tag des Wartens und des Teig faltens endlich die Stunde schlägt und der noch weiche Ciabattateig in den Ofen darf, freue ich mich schon auf den herrlichen Duft, der wenige Minuten später die ganze Wohnung erfüllen wird und selbst meine Nachbarn neidisch macht.
Gibt es einen besseren, heimeligeren und wärmeren Duft als den von frisch gebackenem Brot? Ist das nicht ein Willkommensempfang nach einem harten Arbeitstag? Hach, … von mir aus könnte es tagtäglich so duften. Da fallen mir die Yankee Candles ein, die du sicher auch kennst, warum gibt es dort nicht einen Food-Duft nach Brot? Wär‘ das nicht was?

Dieses Ciabatta-Rezept gelingt auch Anfängern

Wer nun schon immer mal selbst Brot backen wollte, der kommt ja mittlerweile, so wie auch ich, kaum noch um den Blog Plötzblog von Lutz drum rum. Dort gibt es wirklich Brotzrezepte für alle Lebenslagen und ich war schlichtweg von dieser riesigen Rezeptsammlung beeindruckt.
– Auf den ersten Blick.
Auf den zweiten Blick, dann doch etwas sehr schockiert, wie aufwendig es ist gutes Brot selbst zu machen. Fast schon eingeschüchtert wollte ich das Projekt Homemade Brot beiseite legen, aber nach einiger Zeit und intensiver Recherche, konnte ich endlich auch ein Rezept finden, das für mich als Brot-Back-Neuling leicht und einfach nachmachbar erschien. Und weil ich dieses Brot nun insgesamt schon 3 Mal gebacken habe und es jedes mal spielend gelungen ist. Präsentiere ich dir nun endlich auch hier Lutz‘ Rezept, das ich jedoch ein klein wenig abgewandelt habe. Hier habe ich übrigens schon mal vom Ciabatta erzählt. Das war an einem „Abend mit Freunden“. Da gab es selbstgebackenes Ciabatta als Bruscetta.

Ein Ciabatta ist es aus wenigen einfachen Gründen geworden.
1) es beinhaltet nur 4 Zutaten, die meistens eh immer im Haus sind
2) es ist unglaublich einfach
3) es ist gelingsicher
4) die Wartezeit darauf hält sich im Vergleich zu anderen Brotsorten in Grenzen

Hätte ich jedoch ein so einfaches Rezept für ein leckeres Sauerteigbrot für den Einstieg gefunden, dann würdest du hier wohl kaum ein Ciabatta mit Oliven und getrockneten Tomaten sehen, sondern wohl einen kräftig, urigen Brotlaib. Simplicity siegt!

Auch Baguettes lassen sich aus diesem Teig formen

Hier nun aber das einfache Rezept mit nur 4 Grundzutaten und einigen Vorschlägen, wie du es nach deinem Geschmack anpassen kannst.

Ciabatta mit getrockneten Oliven

Vorteig:

150g Weizenmehl (Lutz schlägt 550er vor, ich habe 405er genommen, also das Handelsübliche, für mich passt das)
75g Wasser
1g Trockenhefe

Hauptteig:

der gesamte Vorteig
150g Weizenmehl (s.o.)
140g Wasser
1g Trockenhefe
6g Salz

Optional: getrocknete Tomaten ohne Öl, getrocknete Oliven

Die Zutaten für den Vorteig gut durchmischen und dann bei Zimmertemperatur 12-14 Stunden ruhen lassen. Dann die anderen Zutaten hinzufügen, Tomaten und Oliven noch weglassen, und ordentlich durchkneten. Wer keine Knetmaschine hat, wie ich, nimmt den Handrührer mit Knethaken.

Danach den Teig 1 Stunde ruhen lassen. Anschließend dehnen und falten, jetzt auch die Tomaten und/oder Oliven unterkneten. Wenn der Teig arg matschig ist, hilft etwas Mehl. Aber nicht zu viel. Wieder für eine Stunde ruhen lassen. Dann wieder dehnen und Falten. Nochmal eine Stunde ruhen lassen und danach den Teig vorsichtig Falten und in die Endform geben. Ich habe ihn an dieser Stelle ins Gärkörbchen* gesetzt. Dabei immer gut darauf achten, dass nicht zuviel Luft herausgedrückt wird. Dann nochmal 60-90 Minuten ruhen lassen und ab aufs Backblech damit. Wer Baguettes formen möchte, dem sei ein Baguetteblech* empfohlen.

Das Backblech nun in den auf 220°C vorgeheizten Ofen geben, in den du beim Aufheizen ein kleines Schüsselchen Wasser gestellt hast, damit die Luftfeuchtigkeit erhöht wird. Dieses aber vorher wieder entfernen. Nach 20 Minuten sollte die Temperatur auf 180° gedrosselt werden und nochmal 15 Minuten weiter gebacken werden.
Achte auch drauf, für’s Brotbacken Ober-/Unterhitze zu verwenden, damit du so hohe Temperaturen erreichst.

Nach 35 Minuten Backzeit ist es fertig und du kannst dich auf warmes Ciabatta freuen.

 

Beim Brotbacken muss man genau abwiegen

 

Tipp:
Zieh dir zum Durchkneten und zum Falten des Teigs Einweggummihandschuhe an. Die kannst du danach einfach, ohne ewiges Abwaschen der Teigreste von den Fingern, wegwerfen. Erspart Mühe, Arbeit und einen Haufen Wasser! Finger sauber, Bäcker glücklich!

 

Die Krume des Ciabatta begeistert mich

Wie du sicher schon bemerkt hast, liebe ich Brot und Brotbacken. Da es aber zeitlich wirklich sehr aufwendig ist, komme ich leider viel zu selten dazu. Für ein tolles Wochenendprojekt ist dieses Rezept aber super und ich kann mir wunderbar vorstellen, das nächste Ciabatta mit getrockneten Kräutern zu backen. Hmmm…. ich rieche schon förmlich den Duft.

Was sind deine Erfahrungen mit Brot? Hast du auch Kindheitserinnerungen ans gemeinsame Brot essen? Schon mal selbst probiert, oder ein gutes Rezept für mich auf Lager? Lass es mich wissen. Ich freue mich drüber.

Danke an dieser Stelle für’s Lesen, Nachmachen und Kommentieren.

Auch bei Jörg Nerlich von meincupcake.de möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Mit seiner Hilfe konnte dieser Beitrag in dieser Form realisiert werden. Danke!

*Dieser Beitrag enthält Werbung.

Waage: Bloomingville*
Gärkörbchen: KitchenCraft*
Bäckergarn:  Krima&isa*
nicht auf den Fotos, aber verwendet – Baguetteform: masterclass*

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    1 KOMMENTAR

  • Tulpentag

    Das sieht aber lecker aus. Ich liebe solche Ciabatta-Rezepte ja total und speicher mir das gleich mal ab 🙂
    Lieben Gruß,
    Jenny

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