Hafernudeln für die Buddah-Bowl
Ich habe einige Stärken. Frühstücken gehört aber nicht dazu. Denn die erste Mahlzeit des Tages lasse ich gerne mal aus oder ich gönne mir erst gegen 10 Uhr einen Apfel oder eine Banane, wenn ich richtig Hunger bekomme. Ansonsten, starte ich mit dem Mittagessen in meinen kulinarischen Tag. Ich könnte es auf die mangelnde Zeit unter der Woche schieben oder die Lust noch fünf Minuten länger liegen zu bleiben, aber damit würde ich es mir selbst ziemlich leicht machen. Denn auch am Wochenende, ausgeschlafen und fit frühstücke ich nur recht selten. Der Grund? Pure Faulheit.
Eigentlich ist meine Faulheit ziemlich ärgerlich, denn dadurch gehen mir tolle Lebensmittel flöten, die ich bisher wirklich nur schlecht in ein leckeres Mittagessen oder Abendessen einbauen konnte. Nehmen wir zum Beispiel den Klassiker “Haferflocken”. Total lecker im Müsli, als Overnight-Oats oder ganz neu als “Pudding Oats”. Allesamt verdammt gute Frühstücksklassiker, super gesund und auch richtig lecker. Aber meistens nicht auf meinem Speiseplan. Schade.
Das Schlimmste: Ich liebe Hafer. In fast allen Formen und Arten. Allen voran meine Homemade Hafermilch. Doch, wenn ich nicht frühstücke, weiß ich kaum wie ich das leckere und vor allem gesunde Getreide in meinen Speiseplan einbauen soll.
Am spannendsten finde ich den hohen Zinkgehalt, der in Hafer enthalten ist. Denn ich habe festgestellt, je mehr Zink ich zu mit nehme, desto weniger werde ich krank, desto schneller heilen kleine Wunden ab und desto schöner wird meine Haut. Hafer ist also für mich ein idealer Schönmacher. Aber jeden Tag Haferscones essen? Schmeckt zwar lecker, macht aber auf Dauer sicher etwas runder auf den Hüften. Also habe ich ein wenig experimentiert und versucht Hafer aktiv in meine Rezepte einzubauen.
Als Nudelfan lag es für mich da natürlich nahe mich zu fragen, ob man aus Hafermehl nicht auch Nudeln herstellen könnte. Wenn es mit Weizenmehl geht, sollte das doch auch mit Hafermehl gehen, oder? Also nichts wie ran an den Teig und ausprobiert.
Nudeln aus Hafermehl
Für normalen Nudelteig gehe ich im Rezept immer von 100g Mehl und einem Ei pro Person aus. So auch bei den Hafernudeln. Entsprechend kannst du dir die Mengen ganz leicht selbst anpassen.
Für 2 große Portionen
300g Hafermehl
3 Eier
1 El Olivenöl
1/2 Tl Salz
Getrocknete Kräuter deiner Wahl
Evtl. etwas Wasser, um den Teig geschmeidig zu machen.
Ich mische Hafermehl mit Eiern, Olivenöl, Kräutern und Salz. Daraus forme ich eine zusammenhängende Kugel. Falls es notwendig sein sollte, füge noch etwas Wasser hinzu, um den Teig geschmeidig zu machen. Wenn er sich anfühlt wie ein weiches Ohrläppchen und nicht mehr an den Fingern klebt, ist er perfekt. Jetzt darf die Teigkugel mindestens eine Stunde bei Zimmertemperatur, dicht in Folie gewickelt ruhen. Erst dadurch verbinden sich die Klebstoffe im Teig und du kannst ihn besser ausrollen.Nach der Ruhezeit knete ich ihn noch einmal etwas durch und walze ihn stückchenweise mehrmals durch die Nudelmaschine. Du merkst schon, wenn der Teig soweit ist und sich bequem ausrollen lässt. Sobald du schön lange zusammenhängende Platten auswalzen kannst ist der Teig perfekt und du kannst ihn bis zu Stufe 4 oder 5 auswalzen. Entweder schneidest du deine Hafernudeln anschließend per Hand oder schickst sie nochmal durch den Schneid-Aufsatz.
Wichtig ist, dass du die fertigen Hafernudeln etwas antrocknen lässt, bevor du sie ca. 4-5 Minuten im heißen Wasser garst. Danach kannst du sie ganz nach deinen Wünschen weiterverarbeiten. Vielleicht sogar in einer lustigen Buddha Bowl, so wie ich.
Für die Bowl arrangierst du einfach deine Hafernudeln, etwas Gemüse, Salat und ein leckeres Joghurt Dressing in einer hübschen Schüssel. Und schon fertig. Ein perfektes Mittagessen. Gesund noch dazu!
Was mir bei der Verarbeitung von Hafernudeln aufgefallen ist:
- Das Hafermehl braucht mehr Flüssigkeit als Weizenmehl. Das kann man aber gut mit Wasser regulieren.
- Die Hafernudeln sind nach dem Kochen ziemlich zerbrechlich. Vermutlich wäre eine kürzere, kompakte Nudelform etwas besser geeignet. Das nächste mal mache ich keine Bandnudeln.
- Die Hafernudeln haben einen würzigen Eigengeschmack. Das ist ziemlich lecker und außergewöhnlich. Man sollte das aber bei der Weiterverarbeitung im Rezept beachten. Nicht alles passt dazu.
Fazit: Ich mag Hafernudeln, auch wenn sie etwas schwieriger zu verarbeiten sind. Für mich eine leckere und gesunde Variante eine Portion Hafer in meinen Speiseplan zu integrieren.
PS: Mittlerweile habe ich auch Hafergrütze für mich entdeckt. Die lässt sich super für einen leckeren Salat oder als Beilage verwenden. Dazu wird sie nur in etwas Gemüsebrühe gekocht und anschließend weiterverarbeitet. Ich liebe sie statt Bulgur im leckreren “Bulgur-Salat.”
Hier findest du noch mehr tolle Hafer-Rezepte von mir:
- Gesunde, fast vegane Hafer-Scones
- Overnight Frühstück mit Chia und Granatapfel
- Porridge – Süßes Frühstück
- Homemade Hafermilch
An dieser Stelle sage ich Danke an Lukas von Hafer – Die Alleskönner für die tolle Anregung und Inspiration auch mal Hafer etwas kreativer in den Speiseplan einzubauen.
1 KOMMENTAR
Dem Hafer fehlt der EiweißKleber, deswegen eignet er sich nicht zum Backen usw. Außerdem hat Hafer einen Schleimfaktor, deswegen braucht man mehr Wasser. Ich füge pro 90g hafermehl 10 g weizengluten hinzu dann geht es,das gilt auch für Nudeln. Das gluten hält den Teig zusammen. Ich habe auf 500g Hafermehl 6 komplette Eier genommen, das Eiweiß gerinnt beim kochen und hält die Nudeln zusammen, können nicht mehr zerkochen.